Verbraucher und Brandenburgs Bauern atmen auf: Verbot von Genmais MON 810

Verbraucher und Brandenburgs Bauern atmen auf: Verbot von Genmais MON 810

Michael Wimmer, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V., begrüßt das heute von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ausgesprochene Anbauverbot für den Genmais MON 810 als überfälligen und richtungsweisenden Schritt.

Insbesondere Brandenburgs Bauern – egal ob bio oder konventionell – können jetzt aufatmen: Brandenburg, Bundesland mit dem größten Ökoflächenanteil, war bis dato auch bei den Genflächen führend. Mit 44,8 % – so die aktuelle Zahl von Greenpeace – sollten dieses Jahr erneut fast die Hälfte aller genmanipulierten Maispflanzen in Deutschland auf Brandenburger Boden wachsen. "Das heutige Verbot des kommerziellen Anbaus erfolgt gerade noch rechtzeitig vor der Aussaat. Es beweist, dass sich auch die Politik nicht dauerhaft vor die Interessen einzelner Konzerne stellen kann, wenn diese volkswirtschaftlich unnötige Risikotechnologie von einer überwältigenden Mehrheit in der Bevölkerung abgelehnt wird", so Wimmer.

Dass dem Nutzen der Agro-Gentechnik mehr Risiken gegenüberstehen und Experten vor ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kollateralschäden warnen, führte nun zum Verbot durch Bundesministerin Ilse Aigner. Sie begründete den Entschluss damit, "dass es berechtigten Grund zu der Annahme gibt, dass der genetisch veränderte Mais der Linie MON 810 eine Gefahr für die Umwelt darstellt". Der Anbau und der Verkauf von Saatgut oder Mais dieser Sorte ist ab sofort unzulässig. Anfang April hatten der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Online-Netzwerk Campact eine Studie vorgelegt, nach der ein Verbot des Genmaises MON 810 aufgrund naturwissenschaftlicher Erkenntnisse geboten und rechtlich machbar sei.

Auch Brandenburgs Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke (SPD) hatte im Vorfeld von Ilse Aigner gefordert, ähnlich wie Österreich oder Ungarn von der Schutzklausel Gebrauch zu machen, die ein nationales Anbauverbot für MON 810 ermöglicht. Brandenburg hat bislang in Deutschland als besonders betroffenes Bundesland den Anbau von MON 810 in der Nähe von Naturschutzgebieten mit einem Erlass zur Abstandsregelung (Regelabstand: mind. 800 m) aus Naturschutzgründen besonderen Anforderungen unterworfen.

Kontakt
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau
Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.
Michael Wimmer – Geschäftsführung
Marienstraße 19-20
10117 Berlin
Tel.: 030 28 48 24 40
Mobil: 0179 45 27 147
Fax: 030 28 48 24 48
E-Mail: m.wimmer[AT]foel.de
www.bio-berlin-brandenburg.de