Start der Kampagne „Märkte mögen – Mehrweg lieben“

Start der Kampagne „Märkte mögen – Mehrweg lieben“

Die Grüne Liga Berlin startet auf dem Ökomarkt am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg am 26. September ihre Infokampagne zu Abfallvermeidung und Mehrwegalternativen auf Wochenmärkten.

Die Infokampagne ist Teil des Projektes „Mehrweg als Standard auf Berliner Wochenmärkten“, das in den nächsten zwei Jahren den Einsatz von Mehrwegalternativen auf Berliner Wochenmärkten stärken will. Die Stiftung Naturschutz Berlin fördert das Vorhaben aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin.

Auftaktveranstaltung
Unter dem Motto „Märkte mögen – Mehrweg lieben“ lädt die Grüne Liga Berlin zum Kampagnenauftakt am 26. September und zum Mehrwegdialog auf den Ökomarkt am Kollwitzplatz ein. Die Infokampagne stellt verschiedene Mehrwegalternativen vor, bietet eine Mehrwegtauschstation, leiht Mehrwegbehältnisse für den Verzehr vor Ort aus, sagt Einweg spielerisch den Kampf an und steht für einen intensiven Austausch über die Nutzung von Mehrweg zur Verfügung.

Bei einem Kaffee aus nachhaltigen Bechern spricht Claudia Kapfer, Grüne Liga Berlin, um 13 Uhr mit Julia Mussgnug (Zero-Waste-Agentur (BSR)) Annika Hauke (diemarktplaner) und Katharina Koppenhagen (Zero Waste e.V.) über Mehrweg in Berlin und auf Wochenmärkten. Ab November 2024 bis Juni 2026 werden die Kampagne und weitere Projektbausteine auf ausgewählte Märkte in Berlin ausgeweitet.

Das Projekt „Mehrweg als Standard auf Berliner Wochenmärkten“ wird aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin mit einer sechsstelligen Summe finanziert. „Mit der Unterstützung dieses Projektes erhoffen wir uns einen Standard für Mehrweglösungen auf Wochenmärkten, der zukünftig in ganz Berlin umgesetzt werden kann. Wir sind optimistisch, dass das Konzept dazu einen wichtigen Beitrag leisten wird“, sagt Birgit Nimke-Sliwinski, Abteilungsleiterin Re-Use & Zero Waste Management der BSR sowie Kuratoriumsmitglied des Förderfonds Trenntstadt Berlin.

Hintergrund
Durch die am 1. Januar 2023 in Kraft getretene Mehrwegangebotspflicht sind Verkaufsstellen von Einwegkunststofflebensmittelverpackungen und Einweggetränkebechern dazu verpflichtet, Mehrwegalternativen anzubieten oder von Kundinnen und Kunden selbst mitgebrachte Behältnisse zu befüllen. Ein Großteil gastronomischer Marktstände gibt aber weiterhin Einwegverpackungen aus.

Für kleine gastronomische Unternehmen wie auch Caterer auf Märkten gibt es nämlich laut Mehrwegangebotspflicht nur stark eingeschränkte Vorgaben – es muss lediglich darauf hingewiesen werden, dass mitgebrachte Behälter befüllt werden können. Zusätzlich fehlt es im Bereich der offenen Lebensmittel noch an überzeugenden Mehrweglösungen. Laut Verbraucherzentrale Berlin fallen täglich 770 Tonnen Müll nur durch die Einwegmitnahmeverpackungen von Speisen und Getränken an.

Durch Vernetzung, Beratung und Aktionstage zum Ziel
Bereits seit Juni ist die Grüne Liga Berlin mit Marktbetreibenden, Mehrweginitiativen und Poolsystemanbietenden im Austausch, um Mehrwegalternativen im Lebensmittelverkauf auf Wochenmärkten zu etablieren. Neben der Infokampagne für Besuchende ist das Ziel, durch Kooperationen und Vernetzungen zwischen Marktbetreibenden und Mehrweginitiativen, durch Beratung und Wissensvermittlung für Caterer und Lebensmittelhandlende Einweg- und Mitnahmeverpackungen für offene Lebensmittel, Speisen und Getränke dauerhaft zu reduzieren. Für den Umstieg auf sinnvolle, nachhaltige Mehrwegalternativen, die damit verbundenen Vor- und Nachteile von Poolsystemen und dem Spülen von Mehrweggeschirr vor Ort bietet die Grüne Liga kostenfreie Beratung für alle Beteiligten.

Eine mobile Spülstation, die eigens für das Projekt gebaut wird, kommt auf den ausgewählten Berliner Wochenmärkten zum Einsatz. Die fahrbare Spülmaschine, auf ein Lastenrad montiert, dient vor Ort dazu, einfach wiederverwendbares Geschirr zu nutzen. Zusätzlich zum Spülmobil werden je nach Bedarf sogenannte Poolsysteme für Mehrweggeschirr eingesetzt. Nach einer Testphase wird die mobile Spülstation zur Ausleihe auch für andere Veranstaltende zur Verfügung stehen. An sogenannten „Mehrweg-Markttagen“ werden alle Caterer und einige Anbietende von offenen Lebensmitteln Alternativen zu Einwegverpackungen nutzen und neue Wege im Umgang mit Essens-und Getränkebehältnissen erproben.

„Das Projekt ist von dem Gedanken getragen, endlich vom Reden ins Handeln zu kommen. Die Nutzung von Mehrweg ist eine einfache und effektive Möglichkeit, Verpackungsabfälle, insbesondere aus Plastik, zu reduzieren. Wir freuen uns, dass die Stiftung Naturschutz Berlin und die Berliner Stadtreinigung unsere Vision von Mehrweg auf Wochenmärkten teilt“, sagt Claudia Kapfer, Projektleiterin und Geschäftsführerin Grüne Liga Berlin.

Mitmachen
Stapeln sich bei Ihnen zuhause ungeliebte (Porzellan-)Tassen, Einkaufstaschen, Tupperdosen oder andere Mehrwegbehältnisse? Dann bringen Sie diese mit zum Kampagnenstand, überführen sie so in einen Wiederverwendungskreislauf und machen damit anderen Einkaufenden und der Umwelt gleichermaßen eine Freude.

Kontakt
Grüne Liga Berlin e.V.
Claudia Kapfer
Prenzlauer Allee 8
10405 Berlin
Tel.: 030 443391-22
E-Mail: presse@grueneliga-berlin.de
www.grueneliga-berlin.de