​Internationale Bio-Bewegung: „Ernsthafte regenerative Akteure sind natürliche Verbündete“

​Internationale Bio-Bewegung: „Ernsthafte regenerative Akteure sind natürliche Verbündete“

Praktiken der regenerativen Landwirtschaft sind eine wichtige Grundlage des Ökolandbaus und längst auch Teil vieler Agrar-Betriebe außerhalb der Bio-Branche. Bislang ist der Begriff allerdings nicht klar definiert – es bleibt also Spielraum für dessen Verwendung. Die internationale Bio-Bewegung positioniert sich nun erstmals in einem gemeinsamen öffentlichen Statement zur regenerativen Landwirtschaft. Dieses wurde auf Initiative von Bioland, IFOAM Organics Europe und weiteren Bio-Verbänden beim Organic World Congress in Taiwan im zurückliegenden Dezember erarbeitet.

Im Statement begrüßt die internationale Bio-Bewegung echte und ernsthafte regenerative Akteure als natürliche Verbündete und wichtige Impulsgeber für die Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Praktiken. Gleichzeitig wird vor der irreführenden Verwendung des Begriffs „regenerativ“ von Unternehmen gewarnt, die industrielle Landwirtschaft mit Minimalveränderungen als regenerativ und nachhaltig tarnen. Mit einer solchen undefinierten und losen Begriffsverwendung werde von echten transformativen Lösungen, wie dem Ökolandbau oder anderen ernsthaften regenerativen oder agrarökologischen Systemen, abgelenkt und „Regenwashing“, also regeneratives Greenwashing betrieben. Das vollständige Statement ist auf der Website von IFOAM Organics International nachzulesen.

Jan Plagge, Präsident von Bioland und IFOAM Organics Europe kommentiert: „Die Methoden der regenerativen Landwirtschaft gehören zur DNA des Ökolandbaus. Seit Betriebe ökologisch wirtschaften, arbeiten sie auch regenerativ. Im Zentrum steht ein gesunder Boden, der die Basis für Ertrag, Resilienz und damit wirtschaftlichen Erfolg bildet. Wir freuen uns darüber, dass sich besonders im Verlauf der letzten Jahre immer mehr Betriebe auf den Weg machen und auf nachhaltige Agrarsysteme setzen, die einen lebendigen Boden wieder in den Mittelpunkt stellen – auch außerhalb der Bio-Bewegung. Es empfiehlt sich hier aber immer ein genauer Blick: Da der Begriff weder geschützt ist, noch anderweitigen Regularien unterliegt, besteht die Gefahr, dass er auch dort genutzt wird, wo nicht wirklich nachhaltig gearbeitet wird.“

Regenerative Methoden auf Bio-Betrieben Standard

Gerade Bio- und insbesondere Bioland-Betriebe sind Pioniere einer ernsthaften regenerativen Landwirtschaft. Viele Elemente wie Zwischenfrucht-, Leguminosen- und Untersaatenanbau, Nährstoffbalance, Bio-Dünger und Kompost oder biologischer Pflanzenschutz sind oft schon durch die Öko-Standards garantiert bzw. indirekt notwendig, um diese einzuhalten. Noch dazu kommt der Anspruch und der Ehrgeiz vieler Ökolandwirte, ihr Betriebssystem mit regenerativen Methoden wie Agroforstwirtschaft, in den Pflanzenbau integrierte Tierhaltung, Mischanbau oder Pflanzenkohle weiterzuentwickeln. Viele der aufgelisteten Elemente fehlen jedoch bei der regenerativen Landwirtschaft, die einige Agrar- und Ernährungskonzerne versprechen. Bioland bildet seine Landwirt*innen über sein großes Beratungsnetzwerk in nachhaltigen, regenerativen Methoden weiter – unter anderem in den beliebten Bodenpraktiker-Kursen, in denen die Förderung der Bodenfruchtbarkeit und des Bodenlebens im Mittelpunkt steht.

Kontakt
Bioland e.V.
Kaiserstraße 18
55116 Mainz
Tel.: 06131 23979-20
E-Mail: presse@bioland.de
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