Mehr Aufwand für Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung – in vielerlei Hinsicht.
Im Vergleich zu konventionellen Premiummarken ergeben sich zwar nur geringfügige Unterschiede. Nichtsdestotrotz werden Bio-Produkte oftmals als teurer wahrgenommen. Fakt ist, dass die Erträge im Acker- und Pflanzenbau geringer sind als in der konventionellen Landwirtschaft, da umweltschonende Dünge- und Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Außerdem wird ein Teil der Flächen nicht für den Anbau von Verkaufsfrüchten, sondern beispielsweise für den Anbau von Leguminosen zur natürlichen Stickstoffgewinnung genutzt.
Bio-Tieren steht ausreichend Platz in artgerechten Ställen mit Auslauf und Zugang zur Weide zu. Zudem erhalten sie ausschließlich Bio-Futter und dürfen, wenn sie für die Mast gehalten werden, länger als ihre konventionellen Kollegen heranwachsen, ehe es zum Schlachter geht. Zudem ist die Verarbeitung arbeitsaufwändig und mit viel Know-how verbunden – so sind im Bio-Bereich nur 10 % der gesetzlich zugelassenen Zusatz- und Hilfsstoffe erlaubt.
Hinzu kommen die Kosten für die Kontrolle der EG-Öko-Verordnung bzw. Verbandsrichtlinien, und apropos Verbände, auch an die sind Mitgliedsbeiträge zu entrichten. Zu guter Letzt sind eigene Logistik- und Vertriebswege für die Vermarktung nötig und die Chargen nicht mit konventionellen Größenordnungen zu vergleichen. Wenn die Produkte dann im Fachhandel angekommen sind, wird dort auf Regionalität geachtet und gut beraten.
In Wahrheit spiegeln die Verkaufspreise konventioneller Produkte nicht die reellen Preise wider, weil keine externen, d.h. ökologischen und sozialen Folgekosten, berücksichtigt werden. Wenn beispielsweise Wasserwerke mit viel Aufwand die Nitrate und Pestizide der Agrarindustrie aus dem Trinkwasser entfernen müssen, müssen alle Verbraucher im Endeffekt dafür aufkommen.