Hühnerhaltung in Mobilställen

Hühnerhaltung in Mobilställen

Die derzeit artgerechteste Form der Hühnerhaltung ist der mobile Hühnerstall. Da solch ein fahrbarer Stall alle zwei bis drei Wochen umgesetzt wird, haben die Tiere stets frisches Grün, können nach Herzenslust picken, scharren und Staubbäder nehmen.

Vom wilden Huhn

Das Huhn ist ein Tier des Waldes. Die Vorfahren unseres heutigen Haushuhns – wichtigster Urahn ist das Bankivahuhn – sind im südostasiatischen Dschungel zu Hause, leben meistens in Herden mit höchstens 50 Tieren. Tagsüber suchen sie am Boden nach Futter. Dabei brauchen sie als Fluchttiere immer den Schutz von Bäumen und Sträuchern, um nicht von Greifvögeln gesehen und gefressen zu werden. Nachts ruhen sie auf erhöhten Ästen. Zwei- bis dreimal im Jahr legen die Hennen je 5-10 Eier, rund 200 Stück im ganzen Hühnerleben. Bis zu 10 Jahre alt können wilde Hühner werden.

Agrarindustriell statt artgerecht

Bei der Zucht dominieren Hybridrassen: Mastrassen setzen extrem schnell viel Fleisch an, Legerassenhennen legen extrem viele Eier. Weil die Agrarindustrie nach maximalen Profit bei minimalen Kosten strebt, werden bis zu 9 Tiere auf 1 m2 bei Kunstlicht gehalten. Masthybriden sind nach nur 5 Wochen schlachtreif. Legehennen haben nach rund einem Jahr und fast 300 gelegten Eiern ausgedient. Die Legehybridenzucht, die extrem legefreudige Hennen will, kostet jährlich ca. 45 Millionen geschlüpfte männliche Küken das Leben. Ihre Aufzucht rentiert sich nicht, weil sie kaum Fleisch ansetzen und dafür auch noch viel Zeit und Futter benötigen.

Bio als Alternative

Bio-Hühnern soll es besser gehen. So erhalten Legehennen Bio-Futter und 50 % mehr Platz im Stall. Herden sind nicht größer als 3.000 Tiere / Stalleinheit, Auslauf ist vorgeschrieben. Über gesetzliche Bio-Mindestkriterien hinaus gehen Öko-Anbauverbände. Sie begrenzen die Gesamtgröße des Stalls und regeln die Gestaltung der Weide – z.B. „Deckung“ durch Unterstände und Pflanzenbewuchs. Eier von Verbandsbetrieben bietet der Bio-Fachhandel an. Dort gibt es auch Initiativen zum Zweinutzungshuhn, bei dem alle Küken einer eier- und fleischliefernden Rasse aufgezogen werden.

Tiergerechte mobile Hühnerställe

Ein Hühnermobil ist ein fahrbarer Stall, der alle 1 bis 3 Wochen umgesetzt wird. Damit haben die Tiere stets frisches Grün, können nach Herzenslust picken, scharren und Staubbäder nehmen. Das kommt dem natürlichen Verhalten sehr gut entgegen. Abends kommen sie in den Stall, so haben Fuchs, Marder und Co. keine Chance. Der regelmäßige Standortwechsel ist auch ökologisch und hygienisch vorteilhaft, weil eine Überdüngung im stallnahen Bereich vermieden und Keim- und Schädlingsdruck unterbunden werden. Zumeist halten Bio-Landwirte Zweinutzungshühner in den Mobilställen.

Ei, Henne, Hahn

Eine Hühnerrasse, bei der sich die Henne so gut zur Eierproduktion wie der Hahn zur Mast eignet, ist nachhaltig und ganzheitlich. Solch ein Zweinutzungshuhn, das durch (Regional-)Initiativen wie „ei care“ zurück in den Handel kommt, ist beispielsweise die Rasse „Les Bleues“. Pro 180 Eier entstehen ein Suppenhuhn – das die Eier gelegt hat – und ein Masthähnchen. Geschlachtetund vermarktet wird regional. Wer sich vom guten Geschmack überzeugen will: Das Fleisch ist frisch oder tiefgefroren zu haben.
www.aktion-ei-care.de